Über die Millenniumsentwicklungsziele
Die
acht Millenniumsziele sind
1)
Extreme Armut und Hunger bekämpfen
Situation:
Etwa 1,2 Milliarden Menschen leben in extremer Armut. Zwei Drittel
davon in Asien. Als absolut oder extrem arm gilt, wer weniger als 1
US-Dollar pro Tag zur Verfügung hat.
Teilziel
1: Bis 2015 soll der Anteil der Menschen, die über weniger als 1
US-Dollar pro Tag verfügen, halbiert werden.
Teilziel
2: Bis 2015 soll der Anteil der Menschen, die Hunger leiden,
halbiert werden.
Bei
beiden Teilzielen soll die Halbierung gegenüber dem Ausgangswert aus
dem Jahr 1990 erreicht werden.
2)
Grundschulbildung für alle Kinder
Situation:
Etwa 113 Millionen Kinder besuchen gegenwärtig keine Schule.
Teilziel
3: Bis zum Jahr 2015 sicherstellen, dass Kinder überall in der
Welt, Mädchen wie Jungen, eine Primärschulbildung vollständig
abschließen können.
3)
Gleichstellung und größerer Einfluss von Frauen
Situation:
Mädchen und Frauen sind in den meisten Ländern nach wie vor
benachteiligt. Zwei Drittel aller Analphabeten sind Frauen. Der
Anteil von erwerbstätigen Frauen beträgt nur zwei Drittel des
Anteils der erwerbstätigen Männer
Teilziel
4: Beseitigung der Ungleichbehandlung von Mädchen und Jungen auf
der Primar- und Sekundarschulstufe möglichst bis 2005 und auf
sämtlichen Bildungsebenen bis 2015.
4)
Kindersterblichkeit senken
Situation:
Fast 11 Millionen Kinder sterben jährlich vor ihrem fünften
Geburtstag, die meisten an Krankheiten, die behandelbar wären. 1980
betrug diese Zahl noch 15 Millionen Kinder jährlich
Teilziel
5: Zwischen 1990 und 2015 Reduzierung der Sterblichkeitsraten der
Kinder unter fünf Jahren um zwei Drittel.
5)
Gesundheit der Mütter verbessern
Situation:
In den Entwicklungsländern beträgt das Risiko 1:48, bei einer
Geburt zu sterben. Die Wahrscheinlichkeit für eine Frau, während
der Entbindung zu sterben, ist in einem afrikanischen Land südlich
der Sahara 175 mal höher als in einem Industrieland. Praktisch alle
Länder haben aber bereits Mutterschutz-Programme.
Teilziel
6: Zwischen 1990 und 2015 Reduzierung der
Müttersterblichkeitsrate um drei Viertel.
6)
AIDS, Malaria und andere Krankheiten bekämpfen
Situation:
Etwa 42 Millionen Menschen sind mit HIV infiziert, jährlich kommen
fünf Millionen Neuinfektionen hinzu. Länder wie Brasilien, Senegal,
Thailand und Uganda haben bewiesen, dass die Verbreitung von HIV
eingedämmt werden kann.
Teilziel
7: Bis 2015 Beendigung der steigenden Tendenz von HIV/AIDS und
beginnende Trendumkehr.
Teilziel
8: Bis 2015 Beendigung der steigenden Tendenz und beginnende
Trendumkehr bei Malaria und anderen schweren Krankheiten.
7)
Eine nachhaltige Umwelt gewährleisten
Situation:
Mehr als einer Milliarde Menschen fehlt der nachhaltige Zugang zu
Trinkwasser und mehr als zwei Milliarden Menschen der Zugang zu
sanitären Einrichtungen. In den 90er Jahren konnten bereits fast
eine Milliarde Menschen mit Trinkwasser- und Sanitäreinrichtungen
versorgt werden.
Teilziel
9: Einbeziehung der Grundsätze der nachhaltigen Entwicklung in
Länderpolitiken und -programmen und Herbeiführung einer Trendumkehr
bei der Vernichtung von Umweltressourcen.
Teilziel
10: Bis 2015 Halbierung des Anteils der Menschen ohne dauerhaft
gesicherten Zugang zu hygienisch unbedenklichem Trinkwasser und
sanitärer Basisversorgung.
Teilziel
11: Bis 2020 signifikante Verbesserung der Lebensbedingungen von
mindestens 100 Millionen Slum-Bewohnern
8)
Globale Partnerschaft für Entwicklung
Situation:
Viele Entwicklungsländer geben mehr für ihren Schuldendienst aus
als für ihre Sozialsysteme. Die USA und die EU haben zwar einseitig
substanzielle Erhöhungen ihrer ODA-Leistungen auf der Konferenz
"Financing for Development" in Monterrey/Mexiko im März
2002 angekündigt. Von den für die Erreichung der Millenniumsziele
notwenigen zusätzlichen ODA-Leistungen, die die Weltbank auf 50 Mrd.
US-Dollar jährlich schätzt, ist man jedoch noch weit entfernt.
Internationale Handels- und Finanzsysteme, Institutionen und
Verhandlungsprozesse sind immer noch häufig zuungunsten der
Entwicklungsländer ausgelegt bzw. werden von den wirtschaftlich
fortgeschrittenen Ländern dominiert.
Teilziel
12: Weitere Fortschritte bei der Entwicklung eines offenen,
regelgestützten, berechenbaren und nicht diskriminierenden Handels-
und Finanzsystems. Dazu gehört das Engagement für eine
verantwortungsbewusste Regierungsführung, für die Entwicklung und
für die Reduzierung der Armut - sowohl auf nationaler wie auf
internationaler Ebene.
Teilzeil
13: Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse der am
wenigsten entwickelten Länder (LDC). Dazu gehören der zoll- und
quotenfreie Marktzugang für die LDC-Exporte, verstärkte
Schuldenerleichterungen im Rahmen der erweiterten HIPC-Initiative und
Streichung bilateraler öffentlicher Schulden sowie großzügigere
ODA-Leistungen für aktiv um Armutsminderung bemühte Länder
Teilziel
14: Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse von
Binnenentwicklungs- und kleinen Insel-Entwicklungsländern
(Barbados-Programm und 22. Sondertagung der VN-Generalversammlung).
Teilziel
15: Umfassende Lösungen der Schuldenprobleme der
Entwicklungsländer durch nationale und internationale Maßnahmen im
Hinblick auf eine langfristige tragbare Verschuldung.
Teilziel
16: Ausarbeitung und Umsetzung von Strategien zur Schaffung
menschenwürdiger und produktiver Arbeitsplätze für junge Menschen
in Zusammenarbeit mit den Entwicklungsländern.
Teilziel
17: Gewährleistung des Zugangs zu besonders wichtigen
Arzneimitteln zu erschwinglichen Preisen in Zusammenarbeit mit
Unternehmen der pharmazeutischen Industrie.
Teilziel
18: Schaffung von Möglichkeiten in Zusammenarbeit mit dem
Privatsektor, damit die Entwicklungsländer in den Genuss der
Vorteile neuer Technologien, insbesondere im Informations- und
Kommunikationsbereich, kommen.
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